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Channel: Linkes Vechta
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aus LiVe wird PLAK*49

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Unsere Gruppe LiVe – Linkes Vechta hat sich umbenannt. Diese Seite wird nicht mehr aktualisiert, bleibt aber als Archiv erhalten. Weiter geht es in Zukunft auf der Seite http://plak49.blogsport.de

Hier ist das Statement zur Umbenennung:

Nach fast 6 Jahren antifaschistischer und emanzipatorischer Politik haben wir uns dazu entschlossen, die Gruppe „LiVe – Linkes Vechta“ umzubenennen. Der alte Gruppenname erscheint uns nicht mehr zeitgemäß und politisch verkürzt. Statt dessen wird nun die „Plattform für Antifaschismus und Kritik“ (PLAK*49) politische Arbeit in Vechta und Umgebung leisten. Die Zahl 49 steht dabei für den PLZ-Bereich 49…, um auch Personen aus den umliegenden Landkreisen Vechtas mit einzubeziehen.

Warum eine Namensänderung?

Rinks – Lechts – extrem – radikal?

Eine Bezugnahme des Gruppennamens auf die Kategorie „links“ erscheint uns politisch eindimensional und verkürzt. „Links“ bedeutet alles und nichts. Es gibt eine Partei, die das Label im Namen trägt, ebenso wie diverse Gruppen und Initiativen, die inhaltlich völlig unterschiedlich ausgerichtet sind. Sie alle teilen sich ein Attribut, das viele Vorurteile weckt, aber im Endeffekt nichts Konkretes aussagt.

Genau so undifferenziert erscheinen uns auch die Begriffe „rechstextrem“ oder „rechtsradikal“. Diese Kategorien implizieren eine gesellschaftliche „Mitte“ und die „extremistischen Ränder“, die sämtliche „antidemokratischen Übel“ in sich tragen, Nazis sind jedoch unserer Auffassung nach kein Randphänomen, das von außen auf die „Mitte“ der Gesellschaft einwirkt. Vielmehr entstehen faschistoide, homophobe, rassistische und antisemitische Denkmuster innerhalb der Gesellschaft und werden durch ihre Verhältnisse (re)produziert.
Weiterhin sind wir der Meinung, dass politische Ideen und Einstellungsmuster als das analysiert und benannt werden sollten, was sie beinhalten, anstatt sie grob und unpassend in eine der Randkategorien einzuordnen.
Dies bedeutet keinesfalls eine Verwischung der Fronten oder gar die Idee einer Querfront – wir werden weiterhin entschlossen und unversöhnlich gegen neonazistische, antisemitische, rassistische und nationalistische Bestrebungen vorgehen.
Mit der Umbenennung von LiVe tragen wir der aktuellen Debatte um die Extremismustheorie Rechnung. Diese Theorie setzt den sogenannten „Links-“ mit dem „Rechtsextremismus“ gleich und verurteilt beide Seiten als demokratiefeindliche Bestrebungen, die auf die „Mitte“ einwirken würden. Hierbei werden der Nationalsozialismus mit seiner weltweit einzigartigen Vernichtungsideologie und egalitäre und libertäre Ideen gleichgesetzt, und so der deutsche Faschismus mit seinen Millionen Opfern verharmlost.

Ideologisch geht der Nationalsozialismus von der natürlichen Ungleichwertigkeit der Menschen und von einem sozialdarwinistischen Weltbild aus, während libertäre und emanzipatorische Ideen von der Gleichwertigkeit und größtmöglichen Freiheit des Menschen ausgehen. Eine Gleichsetzung dieser Denkmuster ist politisch undifferenziert und dient auch der Legitimierung des aktiven Vorgehens gegen antifaschistische und alternative Projekte, wie es derzeit von der schwarz-gelben Regierung vorangetrieben wird.
Mit dem Verzicht auf Label wie „links“ oder „rechts“ wird die Auseinandersetzung automatisch inhaltlicher und eine Gleichsetzung beider Strömungen verunmöglicht.

Antifaschismus? Mehr als nur „gegen Nazis“

Der Begriff „Antifaschismus“ ist das politische Label, was alle Gruppenmitglieder, unabhängig vom eigenen Arbeits- und Interessenschwerpunkt, eint und verbindet.
„Antifaschismus“ erscheint uns in der heutigen Zeit notwendiger denn je. Organisierte Nazis bauen bundes- und europaweit ihre Strukturen aus und auch im Landkreis Vechta gibt es mehrere bundesweit aktive Neonazis.
Uns ist dabei wichtig, Neofaschismus nicht als Randphänomen zu begreifen, sondern als ein Problem, welches in der Mitte der Gesellschaft entsteht.
Durch die Konkurrenz- und Ausgrenzungsmechanismen der kapitalistischen Wirtschaftsordnung werden rassistische, antisemitische und autoritäre Einstellungsmuster gefördert. Um das Problem Neofaschismus also konsequent anzugehen, ist unserer Meinung nach auch eine gesellschaftliche Veränderung notwendig. Dieser Gesellschaft von Konkurrenz und Ausgrenzung setzen wir dabei unsere Solidarität entgegen. Wir erträumen uns eine Gesellschaft, in der alle Menschen gleichberechtigt miteinander leben können.

Kritik – Um jeden Preis!

Unsere wichtigste Waffe ist und bleibt die Kritik. Inhaltliche Aufklärung, Offenlegung und Thematisierung von alltäglichen Unzumutbarkeiten sind Ziele unserer politischen Arbeit. Die Unterdrückung von Kritik ist eines der wesentlichen Merkmale autoritärer Systeme. Kritisch denkende Menschen sind in jedem Kontext unentbehrlich und notwendig für fortschrittliche Entwicklungen.
In diesem Sinne bedeutet Kritik für uns die Thematisierung aller Formen von Ausbeutung, Ungerechtigkeit und Unterdrückung. Egal, ob es um den Kampf gegen die Ausbeutung und Entrechtung von Hartz IV-Empfänger_innen oder prekär Beschäftigte geht, die unmenschliche Behandlung von Flüchtlingen, die Vorbereitung und Durchführung von Kriegen, Atomkraft oder eben aktive Neonazis.


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